Kletterhalle Bruneck

Project: Kletterhalle

Location: Bruneck, Italien

Die Kletterhalle fügt sich harmonisch in die umgebende Bebauung und die Landschaft ein. Sie schafft eine neue Platz-Situation, indem sie die Platz-Kante schließt. Die neu geschaffenen Parkplätze befinden sich hinter dem Gebäude, sodass das Wesentliche im Vordergrund steht, nicht das Parken. Die Schaffung eines Platzes ist von großer Bedeutung um die Umgebung nicht noch mehr zu zersiedeln und die im Baustil sehr unterschiedlichen Gebäude zu einer Einheit zusammenzufassen. Die Wege zum Kletterzentrum befinden sich markant auf zwei Seiten des Gebäudes. Der eine Weg ist zur Schule hin ausgerichtet, der andere zum neu geschaffenen Platz. Beide führen auf die zentrale Eingangsplattform mit Empfang, Cafe, Kassa, Lobby und Ausgabe. Von der Eingangsebene und von den Sitzlandschaften aus kann man die Kletterer beobachten oder einfach nur verweilen und sich vom Sport erholen. Die Sitzstufenlandschaft ist Teil der Lobby und Kommunikationsort für ruhende Kletterer und die Zuschauer. Die Startflächen der Kletterbereiche sind auf einer Ebene und sind so barrierefrei zu erreichen. In der Höhenentwicklung haben wir bis zu 16 m für den Vorstiegsbereich, 10 m für die Schulung und 6 m in den Boulderbereichen. Diese unterschiedlichen Höhenentwicklungen sind in der Gebäudekubatur und Fassade ablesbar. Die Erdgeschossebene und das Foyer sind auf Geländeniveau. Von dort gelangt man über großzügige Treppen und einen Aufzug in die Hallenebene, welche bis zu vier Meter im Gelände eingelassen ist. Dadurch kann das Gebäude trotz bis zu 18m Kletterhöhe relativ unaufdringlich in der Umgebung bestehen.Alle Kletterwände an den Innenwänden der Fassade sind aus architektonisch strukturierten Holzflächen mit farbigen Klettergriffen (Klettergrade 1-8) geplant. Als gestalterischen Kontrast dazu entwickeln sich aus dem Dach in die Halle ragenden, sog. Stalaktiten aus GFK, die für mehr amorphe, felsartige Klettererlebnisse an Türmen und an Decken sorgen. Die Vielfältigkeit der Klettererlebnisse ist uns besonders wichtig. Sowohl Vorstieg als auch Boulder und Schulungsbereiche bieten alle Schwierigkeitsstufen und unterschiedliche Kletterwandstrukturen. Die Klettertürme sind so gestaltet, dass sie im ersten Meter für natürliche Luft-Zufuhr sorgen. Die Abluft wird über Fensterpaneele in der Decke reguliert, welche sich öffnen und schließen lassen. Eine natürliche Belüftung ist somit gegeben. Alle Böden haben Fußbodenheizung, die über Photovoltaik-Einheiten auf dem Dach gespeist wird. Die Toiletten und Umkleidekabinen befinden sich auf der unteren Ebene und sind auch barfuß erreichbar.Die Zuschauersitzanlage sowie der Kletterbereich haben einen Eventcharakter und bilden eine fließende Landschaft in der großzügigen lichtdurchfluteten Halle. Alle Bereiche sind einsehbar und sichtverbunden, nur der Schulungsraum ist akustisch durch eine Glaswand abgetrennt. Die Hülle des Gebäudes besteht aus einer Holzlattung, die Rahmen der Glaselemente aus Holz-Alu Rahmen und größere Tor- und Tür-Elemente aus Corteen-Stahl. Das camouflageartige Muster der Glaselemente im Dach und die sich daraus fortsetzenden durchgehenden Glasstreifen in der Fassade dienen der Belichtung und der Belüftung. Der Bodenbelag ist aus Holz, weichem nachfederdem Sportgussasphalt, und im Boulderbereich Medizinmatten, flächenbündig integriert in den Boden, sodass eine durchgängige Bodenhöhe erreicht wird. Fußbodenheizung wird in allen Bereichen vorgeschlagen (ausgenommen Boulderbereiche).Der Außenkletterbereich hat einen Dachüberstand und ist bis zu 18 m hoch. Er befindet sich auf -4m mit direktem Zugang zur allgemeinen Kletterebene und somit zu den WCs und Umkleidekabinen wie dem Vorstiegsbereich.Die Zuschauertribünen können fest installiert sein oder einklappbar gestaltet werden, je nach Wunsch des Betreibers. Die Zugänge zum Außenbereich sind abschließbar und nur von Befugten über Treppe und Rampe erreichbar. Wir schlagen zusätzlich zur Wettbewerbsfläche zwei leicht hervorstehende Eisklettertürme vor (zum Kombiklettern mit Eis oder dem entsprechendem Sommerbelag).Die Boulderfelsen können zusätzlich vom Innenraum nach Außen transportiert werden.Das Freiraumkonzept sieht unterschiedliche Elemente vor: großformatige befahrbare Platten, Bänke, Bäume, Amphitheatertreppen, sowie Lichtstreifen um den "Fels" auch nachts atmospherisch zu beleuchten.

YES ARCHITECTURE., Kletterhalle Bruneck, Innenansicht
YES ARCHITECTURE., Kletterhalle Bruneck, Innenansicht
YES ARCHITECTURE., Kletterhalle Bruneck, Außenansicht